„Junges Wohnen“ in Südtirol

Der Südtiroler Jugendring (SJR) und seine Mitgliedsorganisationen haben Landeshauptmann Arno Kompatscher ihre Anliegen für ein „jugendgerechtes Wohnen“ vorgestellt.

„Wohnen“ ist für Südtirols Jugend nicht immer ein leichtes Thema. Der Südtiroler Jugendring (SJR) und seine Mitgliedsorganisationen haben gemeinsam überlegt, was getan werden kann, um die Situation am Wohnungsmarkt für junge Menschen zu verbessern. Die entsprechenden Anliegen wurden vor Kurzem Landeshauptmann Arno Kompatscher vorgestellt.

„Wir haben uns vor allem mit dem Mietbeitrag, der Wohnbauförderung, dem Bausparen und der Einheitlichen Einkommens- und Vermögenserklärung (EEVE) auseinandergesetzt“ erklärte Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende. „Verbesserungen für junge Menschen erhoffen wir uns z.B. im Bereich der Miete. Da ist es derzeit so, dass Mieter/innen im ersten Jahr, nachdem sie von zu Hause ausgezogen sind, nur die Hälfte des Mietbeitrags bekommen. Das benachteiligt junge Menschen“ so De Zordo weiter.

Wichtig ist dem SJR zudem, dass im Bereich der Wohnbauförderung die Bedürfnisse junger Menschen stärker berücksichtigt werden. Seit ein paar Monaten ist es nämlich so, dass für den Kauf mindestens 20, für den Neubau mindestens 23 Punkte erreicht werden müssen, um in den Genuss der Förderung zu kommen. „De facto bedeutet das, dass es nunmehr in der Regel erst ab 28 Jahren möglich ist, eine Wohnbauförderung für den Neubau zu erhalten“ erklärte Tanja Rainer, SJR-Vorstandsmitglied. Da eine Sanierung mit über 20% Erweiterung als Neubau gewertet wird, sind auch dafür 23 Punkte verpflichtend vorgesehen. Laut SJR sollte gerade hier angesetzt werden, da energetische Sanierungen grundsätzlich zu begrüßen seien.

Was konkret gemacht werden könnte, zeigte Olav Lutz, Vorsitzender der KVW-Jugend auf. „Geförderte Wohnungen sollten zu 75% des Landesmietzinses vermietet werden dürfen, und die Mieter/innen gleichzeitig verpflichtet werden, einen Teil ihres Einkommens in einen Bausparvertrag einzuzahlen. Vergeben werden sollten die Wohnungen dabei nach einer Rangordnung, um Schwarzgeldzahlungen zu vermeiden. Junge Leute sollten in der Rangliste bevorzugt behandelt werden“ so Lutz.

Landeshauptmann Arno Kompatscher zeigte sich erfreut über die Bemühungen des SJR und seiner Mitgliedsorganisationen und versprach ihre Anliegen der Landesregierung vorzustellen. Martina De Zordo dankte dem Landeshauptmann für das sehr konstruktive Gespräch.

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